Etwas
südlicher von Nikopolis vor der Küste beim kleinen Ort Aktion entschied
sich 31 v. Chr. der römische Bürgerkrieg, der mit der Ermordung von
Cäsar 44 v. Chr. begonnen hatte. Hier schlug die Flotte Octavians die seiner
Widersacher Antonius, der sich mit der ägyptischen Königin Cleopatra
verbündet hatte.
Ein Jahr später ließ Octavian, der spätere römische Kaiser
Augustus, an jener Stelle, wo er auf dem Gipfel Mikalisti beim heutigen Dorf Smirtoula
während der Schlacht sein Feldherrenzelt aufgebaut hatte, ein Sctium-Denkmal
errichten, in das die Rammsporne der besiegten Schiffe eingearbeitet wurden, ebenso
einen Tempel für Apollon und Poseidon, um diesen Göttern für ihre
Hilfe beim Sieg zu danken und gleich eine ganze Stadt dazu.
Die Mauer um die Stadt wäre eigentlich überflüssig gewesen, da
die Stadt inmitten des römischen Reiches lag und keinerlei Bedrohung ausgesetzt
war. Die Bevölkerung aus der Umgebung wurde zwangsweise umgesiedelt - vielleicht
sollte sie die Mauer, wenn auch nur symbolisch, daran hindern, in ihre Städte
zurückzukehren. Neben römischen Siedlern bewohnten auch die Menschen
der epirotischen, aitolischen und akarnanischen Städte, die im Krieg zerstört
wurden, Nikopolis.
Im Gegensatz zu anderen Städten dieser Zeit standen die Gebäude weit
verstreut.
Nach der Gründung von Nikopolis erlebte die gesamte Region einen enormen
Aufschwung. Die neue Stadt, die einen rein griechischen Charakter hatte, wurde
zur Hauptstadt von Akarnania und Südepirus ernannt.
Erst
im 2. Jht. n. Chr. entstand das große Amphitheater, nordwestlich davon befand
sich das ellypsenförmige Stadium, in dem alle fünf Jahre Wettkämpfe
stattfanden. Südwestlich davon wurden die römischen Bäder errichtet.
Im 5. Jht. wurde die große Basilika erbaut, die nicht wie zu jener Zeit
üblich, aus drei Schiffen, sondern aus fünf bestand.
Nördlich des kleinen Theaters liegt die römische Wasserleitung mit einer
beeindruckenden Mauertechnik. Sie versorgte die Stadt mit Wasser vom Louros.
Durch
ihre wichtige Ost-West-Verbindung erlebte sie ihre Glanzzeit im 6. Jht., als Kaiser
Justinian I. sie neu befestigen ließ, nachdem die Stadt mehrfach von Goten
und Vandalen geplündert wurde. Mehr als 500 m der Stadtmauer sind heute noch
erhalten.
Seit 1913 beschäftigen die alten Steine die Historiker. Sie entdeckten viele
Münzen und Inschriften und restaurierten die Räume und Denkmäler. Im Museum sind in zwei Räumen Statuen, Sarkophage, Portaits und Kapitelle
ausgestellt. Hier findet man auch Reste der Basilika des Dumetios. Nach ihren
schönen Fußbodenmosaiken mit einer Darstellung des Paradieses wird
sie ins 2. Viertel des 6. Jhdts. datiert.